Content Audit: Schritt für Schritt-Anleitung
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CONTENT AUDIT (2) – eine Schritt für Schritt-Anleitung

Im vorangegangenen Blogpost hast du erfahren, warum du einen Content Audit brauchst, wenn du mit deiner Website voll durchstarten möchtest. Hier möchte ich dir nun Schritt für Schritt näherbringen, wie du deine Website mithilfe eines Content Audits analysieren und optimieren kannst.

SCHRITT 1: Content Inventory erstellen

Mit dem quantitativen Content Audit, oder auch Content Inventory genannt, legst du die Basis für den darauf aufbauenden qualitativen Content Audit. Das Inventory ist sozusagen eine Bestandsaufnahme bzw. Auflistung aller Seiten und Subseiten sowie jeglicher Content-Formate deiner Website. Das umfasst eine ganze Reihe an Parametern, wie z. B.:

  • URL
  • Link-ID
  • Statuscode
  • Dokumenttyp und Dokumentname
  • Keywords und Tags
  • Titel
  • Überschriften (H1, H2, H3)
  • Metatags und Beschreibungen
  • Content-Format
  • Externe und interne Links
  • Datum der Erstellung und Datum der Updates
  • Backlinks
  • Ladezeiten
  • Absprungraten
  • Visits
  • Wortanzahl, etc.

Hört sich alles Spanisch für dich an? Dann kann ich dich auf einen tollen Blogartikel meiner geschätzten Kollegin, Elisabeth Schubert verweisen, indem du das SEO 1×1 kennenlernst.

Sollten dir derlei Parameter bekannt sein, dann geht es nun weiter mit der Durchführung des Content Inventorys. Bevor du nun nach dieser Liste gleich das Handtuch wirfst, lass‘ dich gesagt sein – du musst diesen ganzen Aufwand nicht manuell betreiben! (*Freudenschrei*) – glücklicherweise gibt es haufenweise kostenlose Tools, auf die du zurückgreifen kannst. Meine Empfehlung hier ist Screaming Frog SEO Spider – ein sogenannter Website Crawler, der zusätzlich zur Auflistung deiner Seiten, diese auch hinsichtlich der genannten SEO-Aspekte untersucht. Um Screaming Frog zu verwenden, musst du das Tool auf deinen Computer oder Laptop downloaden. Hierbei ist die kostenlose Version mit einer Auflistung von bis zu 500 Seiten und Subseiten absolut ausreichend. Nach der Installation gibst du einfach die URL ein und schon wird deine Website gecrawlt und analysiert. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, kannst du alle Daten in eine Excel-Liste exportieren – that’s it!

SCHRITT 2: Daten strukturieren

Nun hast du einen Schwall an Daten in deiner Excel-Tabelle, aber keine Angst – mit ein bisschen Struktur bringst du Licht ins Dunkel. Am besten sortierst du die Seiten und Unterseite nach Themengebieten bzw. hältst dich dabei an deine Seitennavigation. Um Seiten und Subseiten auf den ersten Blick auszumachen, solltest du dir auch eine Spalte mit der Hierarchieebene der Seite anlegen – z. B. Ebene 0 für die Homepage, 1 für die erste Ebene darunter, 2 für die Übernächste, usw… Auf diese Weise kannst du deine Inhalte ganz einfach filtern und sortieren. Als weitere Spalten fügst du dir dann jene Kategorien hinzu, anhand derer du deinen Content analysieren möchtest. Die Kategorien sollten dir dabei helfen, Aufschluss über dein definiertes Business und/oder User Problem zu geben. Eine Auflistung einiger Kategorien findest du hier.

So, nun ist das Grundgerüst erstellt und du kannst dich in die Analyse stürzen.

SCHRITT 3: SEO-Analyse durchführen

Die vom Content Inventory bezogenen SEO-Daten kannst du nun analysieren und erste Handlungsmaßnahmen für dich ableiten. Hierbei wird schnell klar, ob du Inhalte bzw. Themen mehrfach auf deiner Website behandelst ohne dabei Mehrwert für den Leser zu stiften. Füge dazu am besten noch eine Spalte in der Excel-Liste hinzu, in der du einträgst, ob du den Content der Seite

  • unverändert behalten möchtest (keep),
  • bearbeiten musst (revise),
  • mit einer anderen Seite zusammenführen kannst (consolidate),
  • löschst (delete).

Ein weiteres wichtiges Merkmal der Analyse ist der sogenannte Statuscode. Er gibt Aufschluss darüber, ob der Server erfolgreich (oder eben nicht erfolgreich) auf die Anfrage durch den Client antwortet – salopp gesagt, ob deine Seite von einem Besucher einwandfrei aufgerufen werden kann. Bestimmt kennst du den gefürchteten Fehlercode 404 – not found. Um derlei Fehler oder auch „tote“ Links aufzuspüren, solltest du dieser Analyse ausreichend Aufmerksamkeit widmen. Im Allgemeinen werden 5 Gruppen von Statuscodes unterschieden:

  • Status 1: Die Antwort des Servers dauert zu lange. Status 1 umfasst alle Zahlen mit 100.
  • Status 2: Die Bearbeitung hat erfolgreich funktioniert. Status 2 umfasst alle Zahlen mit 200.
  • Status 3: Die Anfrage des Clients wird umgeleitet; z. B. wenn deine Seite auf eine andere URL umgeleitet wurde. Status 3 umfasst alle Zahlen mit 300.
  • Status 4: Ein Fehler ist aufgetreten, da der Server die Anfrage nicht verarbeiten kann. Status 4 umfasst alle Zahlen mit 400.
  • Status 5: Der aufgetretene Fehler liegt am Server und nicht am Websitebetreiber. Status 5 umfasst alle Zahlen mit 500.

Sind all deine Seiten mit dem Status 2 versehen, geht es weiter mit deiner SEO-Analyse. Besonders Augenmerkt solltest du auf Überschriften, Tags, Seitentitel und Meta-Beschreibungen legen, da sie für das Suchmaschinen-Ranking relevant sind. Je besser dein Ranking, desto mehr organische Zugriffe erhältst du auf deiner Website – vorausgesetzt dein Content ist für den User relevant… Dazu gleich mehr in Schritt 4.

SCHRITT 4: Qualitative Content-Analyse durchführen – Das Herzstück des Content Audits

Hier geht es nun ans Eingemachte, denn du analysierst nun Seite für Seite anhand deiner gewählten qualitativen Kriterien. Um ein valides und vor allem über die Jahre vergleichbares Ergebnis zu erzielen, gilt es, Messwerte für die einzelnen Kategorien zu definieren: Das kann eine Skala sein, ein Schulnotensystem, eine einfache „Ja/Nein“-Analyse, oder auch Begriffe, die den Erfüllungsgrad des jeweiligen Messwertes angibt. Definiere dabei so genau wie möglich, was sich hinter dem jeweiligen Wert verbirgt. So stellst du sicher, dass deine Ergebnisse rational und auch für nicht involvierte Personen nachvollziehbar sind.

Um deinen Content auf Herz und Nieren zu prüfen, empfehle ich dir auch, für jede Seite eine Spalte mit „Zielgruppe“ und „Ziel“ anzulegen und zu bewerten. Die Zielgruppe meint klarerweise, wer mit dem Content aktuell angesprochen wird und das Ziel, welchem Zweck der Inhalt deiner Seite dient, wie z. B. Eventanmeldung, Kontaktaufnahme, etc.

Hangle dich nun von Seite zu Seite oder auch von Kategorie zu Kategorie durch den Seiten-Dschungel und bewerte anhand deiner Bewertungsskala die einzelnen Inhalte.

SCHRITT 5: Handlungsempfehlungen ableiten

Gratuliere, du hast dich erfolgreich durch den Dschungel gekämpft und kannst nun die Früchte deines Content Audits ernten – nämlich deine Handlungsempfehlungen ableiten. Bestimmt hast du schon während dem Durchackern deiner Seiten und Kategorien einige Verbesserungsmaßnahmen entdeckt. Gehe nochmal alle deine Analysen in Ruhe durch und identifiziere die für dich kritischsten Maßnahmen. Am besten vergibst du noch ein Prioritäts-Ranking, das dir für die Abarbeitung deiner Findings wie ein roter Faden leiten soll.

SCHRITT 6: Website optimieren

Der letzte und wichtigste Schritt steht nun vor dir – die Umsetzung!!! Erst wenn du deine gewonnenen Erkenntnisse deines Content Audits auch in die Tat umsetzt, kannst du mit deiner Website voll durchstarten. Falls dir noch ein kleiner Motivationsschub fehlt, lies dir den Blogpost übers „Ins Tun Kommen“ durch.

Ich wünsche dir viel Motivation und Freude bei der Durchführung deines Content Audits!

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