Mindset

Selbstreflexion: Den Blick hinter die eigenen Kulissen wagen

Innehalten. Zurückblicken, um mit neuen Erkenntnissen nach vorne zu schauen. Die Fähigkeit zur Selbstreflexion ist eine besonders bedeutsame für Selbstständige und Unternehmerinnen. Besonders gut eignet sich die Zeit vor dem Neujahr, um in sich zu gehen und das ein oder andere aus der vergangenen Zeit kritisch zu hinterfragen. Wage den Blick – es lohnt sich!

(Selbst)Reflexion bedeutet, sein Denken, Fühlen und Handeln zu analysieren und zu hinterfragen – mit dem Ziel diese Erkenntnisse zu nutzen, um in Zukunft bessere Ergebnisse zu erzielen – oder diese einfach nur dafür, um dich selbst besser kennenzulernen. Heute möchte ich dich einladen, mich hinter die Kulissen des Blog zu begleiten – ich nehme dich mit auf eine Reise der Selbstreflexion im Prozess des Schreibens…

Alles beginnt mit dem ersten Wort

Oftmals braucht es einen kleinen Ruck, um das erste Wort zu schreiben, den ersten Satz zu formulieren. Vielleicht kennst du das, wenn du etwas Neues beginnst und dich zum einen die Euphorie packt und du dich dennoch scheust, den ersten Schritt zu gehen? Da heißt es, Zähne zusammenbeißen und es wagen – egal, welches dein erster Schritt sein mag. Du wirst sehen, von da an geht es (meistens) dann ganz schnell…

Beim Schreiben von Blogartikel bedeutet das für mich: Zuerst eine passende Headline finden! Diese muss nicht auf Anhieb perfekt sein, sollte aber schon widerspiegeln, was du mit dem danach Folgenden zu sagen hast. Zudem geht meinen Blogeinträgen eine grobe Gliederung mit Subheadlines, sowie ersten Worten, Gedanken, Sätzen voraus. Dann geht es weiter mit der Einleitung – die ist oft schnell geschrieben, darin findet Platz, was unbedingt gesagt werden muss. Mir ist aber schon während dem Formulieren der ersten Zeilen klar, dass ich die Einleitung noch gefühlt hunderte Male überarbeiten werde, ja oftmals sogar ganz neu schreibe – aller spätestens, wenn der Artikel eigentlich schon fertig ist.

Emotionen gehören dazu

Während des Schreibens gibt es Höhen und Tiefen – der ganze Prozess spiegelt manchmal sogar eine breite Palette an Emotionen wider. Mal ist man vollkommen im Fluss, mall wollen die richtigen Worte einfach nicht auf Papier (oder in diesem Fall auf den Blog) gebracht werden. In solch einem Fall ist Geduld gefragt – denn was den Schreibprozess am häufigsten blockiert, ist Zeitdruck. Mach dir bewusst: Kreativität ist kein Sprint, sondern eine Quelle, die sich in einem Meer ergießen kann, wenn man diesem Prozess Zeit gibt.

An dieser Stelle sei eine kleine Beichte angebracht: Ich muss zugeben, dass ich wohl eher ein chaotischer Denker und Schreiberling bin, der hier und da mal weiterschreibt, noch einen Satz ergänzt und dann doch wieder bei der Einleitung landet. Doch Stück für Stück setzt sich das Puzzle aus Worten zu einem stimmigen Gedanken zusammen.

Zeit ist auch ein wichtiger Faktor, wenn es um die (für mich) goldene Regel geht, die ich bei (fast) allem befolge, was ich schreibe – und die lautet: Schlaf eine Nacht drüber! Ich veröffentliche niemals Texte am selben Tag. Der Abstand und das erneute Lesen am nächsten Tag bringen neue, frische Gedanken in einen Text, oftmals finden sich bessere Formulierungen – oder man bringt einen weiteren, interessanten Aspekt zu Papier.

Das Wunderland finden

Stelle dir eine Belohnung in Aussicht, die dich bei Laune hält, dir dein Ziel richtig schmackhaft macht – vielleicht belohnst du dich mit einem leckeren Kaffee oder einem Spaziergang an der frischen Luft.

Die Belohnung für das Schreiben stellt für mich immer die Auswahl des passenden Titelbildes dar. Ja, das ist tatsächlich so – sozusagen mein krönender Abschluss. Auch dieser Prozess findet eher intuitiv als geplant statt. Ich suche meist gar nicht nach im Beitrag vorkommenden Begriffen, sondern lasse mich inspirieren und meine Gedanken schweifen. Oftmals liefern meine Bilder keinen direkten Hinweis zum Geschriebenen, sehr wohl bilden sie aber den Zusammenhang zwischen meinen Gedanken und dem Thema ab. Ich liebe es, in diesem Prozess kreativ zu sein, Farben und verschiedene Bilder auszuprobieren. Hier darf ich Spielen, mich austoben und mich auch ein bisschen in meiner „Alice-Welt“ verlieren.

Ein Ende zulassen

Vor allem, wenn du am Anfang stehst, willst du alles perfekt machen, erlaubst dir keine Fehler – aber dieser Perfektionismus ist auch hinderlich für dein Vorankommen und vor allem für deinen Lernprozess. Auch ich schlucke oft den Perfektionismus runter und drücke auf „veröffentlichen“, denn mir ist klar: Fertig ist so ein Blogartikel NIEMALS. Ich glaube, so ist es auch bei Künstlern: Sie stecken viele Stunden Arbeit in ein Bild, tausende Pinselstriche, unendlich viel Passion und irgendwann scheint das Werk vollendet, doch es gibt hier und da immer noch Nuancen, die verändert werden, Pinselstriche, die verfeinert werden oder Strukturen, die genauer herausgearbeitet werden können – eine scheinbar unendliche Mission. So, oder so ähnlich ist es auch beim Schreiben… Darum leg den Perfektionismus beiseite und freue dich über die Fehler, die du machen wirst 😉.


P. S.:Wenn du mehr über Selbstreflexion erfahren möchtest, schau‘ bei Jutta Pauschenwein vor – sie hat dazu eine Reihe hilfreicher Beiträge verfasst.

Previous Post Next Post

You Might Also Like

No Comments

Leave a Reply