Tools, Unternehmensstart

CONTENT AUDIT (1) – Wie du mit deiner Website voll durchstartest

Vielleicht geht es dir wie mir und du hast auch als erste Maßnahme, um dein Unternehmen zu präsentieren, eine Website erstellt – in mühevoller Handarbeit, Schritt für Schritt und letztendlich mehr Zeit damit verbracht, ein großartiges Design zu kreieren als dir über den Inhalt Gedanken zu machen. Erwischt? Dann solltest du unbedingt weiterlesen – und einen Content Audit durchführen…

Hand aufs Herz: Wie häufig kontrollierst du den Content auf deiner Website, machst dir Gedanken, ob jeder noch so kleine Inhalt deiner Seite auf dein Businessziel einzahlt, deinem Kunden Nutzen stiftet und ihm oder ihr dabei hilft, ihr oder sein Problem zu lösen? Monatlich, jährlich, vielleicht noch nie seit dem Website-Launch?

Dann wird es Zeit für einen sogenannten Content Audit. Aber was ist das überhaupt?

Ein Content Audit ist eine Bestandsaufnahme und qualitative Überprüfung all deiner Website-Inhalte. Dabei gilt es, jedes Stückchen Content zu sichten, zu bewerten und auch darum, sich ich von Inhalten, die deinem Ziel nicht (mehr) zuträglich sind, zu verabschieden. Damit kannst du herausfinden, welcher Content auf deine Businessziele einzahlt, ob und welche essenziellen Inhalte fehlen, um deine Zielgruppe anzusprechen und an welcher Stelle deine Ressourcen in Bezug auf Zeit und Geld künftig am effektivsten eingesetzt werden können.

5 Gründe für einen Content Audit

Gute Vorarbeit leisten

Bevor du dich an die Arbeit machen kannst und deine Website der knallharten Analyse unterziehst, gilt es, deinen Rahmen abzustecken und dein WARUM und WER zu definieren. Lass diese Vorarbeit nicht zu gering ausfallen, denn je stabiler und gründlicher du deine Grundfesten legst, desto leichter wird es dir fallen, den Überblick zu behalten und den wertvollsten Output zu erzielen. Die folgenden 6 Aspekte solltest du in deiner Vorarbeit berücksichtigen.

1. Definiere deine Ziele

Die Basis deines Content Audits bildet das WARUM – dein Businessziel. Nur, wenn du dein Businessziel klar vor Augen (oder besser noch in einem Businessplan verschriftlicht) hast, kannst du deine Inhalte auch daraufhin bewerten, ob sie auf die Erreichung deines Ziels einzahlen. Jedes einzelne Content-Stückchen sollte auf dieses Ziel einzahlen und so zu einer gewissen Konsistenz in deinen Botschaften und Inhalten führen. Außerdem hilft dir die genaue Definition deines WARUMs dabei, deine Bemühungen und To Dos zu priorisieren und schlussendlich zu einem messbaren Output zu führen. Hier ein paar Ziele, die du mit deinen Web-Inhalten verfolgen könntest:

  • Imageaufbau betreiben
  • USP(s) für die Zielgruppe klar darstellen
  • Aktiven Austausch mit der Zielgruppe fördern
  • Eine vertrauensvolle Marke aufbauen

Ein weiterer Aspekt deines WARUMs ist die Definition deiner Intention – warum soll der Content Audit durchgeführt werden? Vielleicht verzeichnest du hohe Absprungraten auf gewissen Seiten deiner Website, hast negatives Feedback von deinen Kunden erhalten, oder du hast schlicht und ergreifend den Überblick über deine Inhalte verloren… Je besser du deine Intention kennst, desto genauer kannst du deinen Content Audit danach ausrichten und die für dich relevanten Schlüsse aus deinen Ergebnissen ziehen.

2. Definiere den Umfang deines Content Audits

Der Umfang deines Content Audits richtet sich nach dem Grund, diesen durchzuführen. Wenn du zum Beispiel einen kompletten Website-Relaunch planst oder dich schon seit Anbeginn nicht mehr um deinen Content gekümmert hast, solltest du in die Vollen gehen und alle Seiten und Subseiten in die Analyse einbinden. Wenn du neue Features oder Module auf deiner Website implementieren möchtest, kann auch die Analyse spezieller Bereiche, die damit in Verbindung stehen, ausreichend sein.

3. Definiere dein WER

Ein weiterer essenzieller Baustein bei der Erstellung deines Content Audits ist die Identifizierung und Schärfung der User Goals – das, was deine Zielgruppe versucht mit dem Kauf deines Produkts, der Inanspruchnahme deiner Dienstleistung, oder auch der Konsumation deines Contents zu erreichen. Hierbei geht es darum, dass du dich mit Daten über deine Zielgruppe, deren Feedback und der Customer Journey, also die Schritte, die dein Kunde durchläuft, bevor er sich für dein Produkt oder eine Dienstleistung entscheidet, auseinandersetzt. Dazu kannst du unterschiedliche Quellen nutzen – wie genau du Daten über deine Zielgruppe erhältst und auswertest, findest im Blogpost zur Buyer Persona.

4. Setze deinen Fokus für deinen Content Audit

Bei diesem Schritt wird es ein bisschen tricky, denn hier entscheidest du über den Typ deines Content Audits. Du hast die Qual der Wahl, aber oftmals verschwimmen die Grenzen der einzelnen Formen ineinander. Damit du dich nicht in der Arbeit verzettelst, solltest du trotzdem einen Typ des Content Audits in den Mittelpunkt stellen. In der folgenden Tabelle habe ich dir eine Übersicht über die wichtigsten Content Audit-Typen zusammengestellt:

Audit-Typ Hauptfokus
Qualitativer Content Audit Beim qualitativen Content Audit steht – wie der Name schon sagt – die Qualität und Effektivität deiner Inhalte in Bezug auf dein Businessziel im Fokus.
Brand Audit Hierbei wird analysiert und bewertet, inwieweit deine Inhalte den Markenbotschaften entsprichen und die Werthaltungen deines Unternehmens repräsentieren.
Content Performance Audit Bei dieser Form des Content Audits steht die Erhebung der quantitativen Zielerreichung deines Contents in Hinblick auf deine Businessziele im Fokus.
Competitive Audit Beim Competitive Audit vergleichst du relevante Kriterien deiner Website mit jener deiner Mitbewerber, oder auch anhand brachenfremder Marktteilnehmer.
Funktionaler Audit Beim funktionalen oder auch strukturellen Audit steht die Analyse der Seitenstruktur, Funktionalität der Seite und auch das Design im Vordergrund. Hier geht es weniger um den Inhalt selbst, als eher um die Konsistenz der Aufbereitung der Seiten.
Globaler Content Audit Dieser Typ des Content Audits ist für dich von Interesse, wenn du eine Website für mehrere Länder und Sprachen betreibst. Aufgrund länderspezifischer oder auch lokaler Unterschiede lohnt sich hier der Blick auf die einzelnen Content-Blöcke.
Audience Audit Hierbei analysierst du, inwieweit dein Content zur Zielerreichung deiner Zielgruppe beiträgt und welche Inhalte eine mögliche Lücke zwischen User Need und deinem Angebot schließen könnte.

5. Wähle die relevanten Kriterien für deinen Content Audit aus

Du merkst – wir werden immer spezifischer und kleinteiliger, um den größtmöglichen, spezifischen Output aus deinem Audit rauszuholen. Als nächsten Schritt stellst du dir die wichtigsten 5-7 Kriterien zusammen, anhand derer du deine Inhalte bewertest. Auch dieses Set an Kriterien richtet sich nach deinen Businesszielen und deiner Zielgruppe aus und natürlich anhand dessen, was du mit deinem Content Audit herausfinden und optimieren möchtest. Dieses Set an Kriterien kannst du anhand einer Skala, Kennzahlen oder einer einfachen Ja/Nein-Auswahl bewerten. Mögliche Kriterien könnten sein:

  • Geschäftszweck: Zahlt der Content auf die Erreichung deines Business-Ziels ein?
  • Zielgruppe: Entspricht der Inhalt und dessen Darstellung den Anforderungen der Zielgruppe?
  • Zweckdienlichkeit: Erfüllt der Content den Zweck, ein Bedürfnis deiner Zielgruppe zu erfüllen (z. B. Informationsgewinnung, Produktattribute vergleichen, Markenwerte identifizieren)?
  • Lesbarkeit: Sind die Inhalte verständlich aufgebaut, und leicht und ansprechend zu lesen? Ist der Aufbau der Inhalte logisch?
  • Einbindung/Aktivierung: Gibt es die Möglichkeit für den User in Interaktion zu treten (z. B. Call-to-Actions, Kommentare)?
  • Konsistenz: Zahlt der Content auf das Gesamtbild ein? Vermitteln die Inhalte dem Leser den Eindruck, alles aus einer Hand zu bekommen?
  • Relevanz: Ist dem User sofort klar, worum es bei diesem Inhalt geht?
  • Content-Tiefe und -Breite: Unterstützt der Content in seiner Tiefe oder in dem Vorhandensein ausreichender Informationen die Zielerreichung des Lesers?
  • Format: Wird der Inhalt im richtigen Format angezeigt, um optimal konsumiert zu werden (z. B. Text, Video, Audio)
  • Auffindbarkeit: Sind die Inhalte leicht und logisch auffindbar?
  • Zugänglichkeit: Können die Inhalte von allen (für dich relevanten) Usern in Hinblick auf Endgeräte und Verständlichkeit konsumiert werden?
  • Aktualität: Ist der Content up-to-date?
  • Teilbarkeit: Können die Inhalte vom Leser geteilt werden (z. B. durch Share -Buttons)?

6. Definiere die Zuständigkeiten

Im Normalfall bist du als Einzelunternehmerin eine Einzelkämpferin und machst deinen Content Audit im Alleingang. Wenn du jedoch auf Mitarbeiter und Angestellte zurückgreifen kannst, können sich verschiedene Sichtweisen auf den Website-Content durchaus lohnen: Um alle im Unternehmen ins Boot zu holen, empfiehlt es sich, vor der Durchführung des Audits einen Workshop einzuberufen und dort die Rollen zu definieren. In jedem Fall ist ein Entscheider gefragt – und der bist höchst wahrscheinlich du!

Gratuliere, nun kannst du dich in die Vorarbeit für deinen Content Audit stürzen! Im kommenden Blogbeitrag erfährst du, wie du diese wertvolle Analyse deiner Website Schritt für Schritt durchführst.

Previous Post Next Post

You Might Also Like

No Comments

Leave a Reply